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Was verbirgt sich hinterm Horizont?

Noch nie hat sich Zukunft so bewahrheitet, wie sie erwartbar gewesen wäre. Die Entwicklung unser Welt verläuft nicht linear, jene der Menschheit schon gar nicht. Und auch Unternehmen, Organisationen, Gemeinschaften sind Spielball komplexer Kräfte - und zugleich deutlich mehr, als die Summe der Einzelnen, die sie formen.

 

Vielfältige Spannungsfelder begleiten unsere Projekte:

Kultur und Werte als partizipatives Betriebssystem unserer Gemeinschaften.

Kein Download, keine Dienstanweisung. Updates im Dauerbetrieb. Entsteht im Kleinen: Geschichten, Tonfall, Entscheidungen, Widerspruch, Wegsehen, Witze, Fouls – alles Code fürs Betriebssystem. Und alle schreiben mit, täglich. Führung kann Rahmen setzen, Räume öffnen, Diskurse pflegen. Die Regie aber übernimmt die Gemeinschaft. Wie im Park: anlegen, gießen, jäten – wachsen lassen. Den Rest erledigen Sonne und Regen.

Substainability, Diversity: frisch aus der Zeit gefallen und doppelt aktuell.

Ressourcen werden knapper, der Planet ramponierter, die Welt zugleich bunter: Mischungen überall, Alterskurven kippen, Geschlecht als fluides Konzept. Auf die Nachhaltigkeits- und Diversity-Peakshows der 2010er folgte Katerstimmung – tragfähige Erzählungen fehlen. Als Trophäe bleibt: viel Feind, viel Ehr. Nur: Ignorieren hilft nicht. Normen verschieben sich, Biodiversität schwindet, das Klima wankt. Wer jetzt mit dem Kopf im Sand plant, knirscht demnächst mit den Zähnen.

Wirtschaft dient der Gesellschaft. Nicht umgekehrt. Sollte man meinen.

So sehr er in Verruf steht: Wettbewerb kann Wunder wirken. Er beschleunigt Innovation, schärft Qualität, diszipliniert Preise. Nur braucht er einen Zweck: am besten, die Welt besser zu machen. Für alle. Das gelingt bislang nur so mittelperfekt. Darum suchen wir für das Spiel "Marktwirtschaft" cleverere Regeln, die Wirkung prämieren und Schaden teuer machen. Setzt die Politik sie nicht, müssen andere Verantwortung übernehmen: Unternehmen, Arbeitnehmer:innen, Konsument:innen.

Selbsthilfegruppe "Beschleunigen ohne psychische Nebenwirkungen".

"If everything seems under control, you're just not going fast enough" (Mario Andretti, F1-Weltmeiser 1978). Gut. Demnach sind wir längst zu schnell. Aber, so bedrohlich das klingen mag: Langsamer wird's nicht mehr. Wir sollten also trainieren, um im Geschwindigkeitsrausch zu überleben. Zum Beispiel Flexibilität und Mut zur Veränderung, aber auch Abstandnehmen, Innehalten, Loslassen und Verlieren.

Willkommen am Ende der Aufklärung: Momentum der Intuition.

Den Staffelstab übernimmt die Künstliche Intelligenz. Während wir noch klären, ob wir je mit natürlicher Intelligenz ausgestattet waren, werden wir auf unsere wahre Stärke zurückgeworfen: das Gefühl. Menschen spüren Brüche, Ambivalenzen, Bedeutungen, Passungen und Widersprüche. Entscheidungsfähigkeit entsteht aus beidem: Daten und Bauch, Analyse und Imagination. Besser rechnen zu wollen als ein Computer, ergibt wenig Sinn. Intuition zu schärfen, um ihn darin zu übertreffen, schon.

Europa als Gegenentwurf, Prädikat "werte-voll".

Wir sehen die alte, überhebliche Selbstverständlichkeit unseres Kontinents in die Geschichtsbücher treiben. Was vorerst bleibt, ist Leere. Die Inferenz-Ära findet anderswo statt. Doch auch für sie gibt es ein Danach. Arbeiten wir an zukünftigen Exportschlagern: Menschlichkeit, Dialogfähigkeit, Enkeltauglichkeit. Kultur eben.

Wir brauchen Utopien.

Ohne Zukunftsbilder fehlt der gemeinsame Antrieb. Dann dominiert – im besten Fall – das individuelle Glück, und das Gemeinsame verliert Verbindlichkeit und zerbröselt. Utopien sind keine Baupläne. Sie wirken wie Magnetfelder: Wünsche, Sehnsüchte, Träume (...) an das, was kommen könnte. Sie erzeugen ein Gefühl, das Entscheidungen sortiert, und schenken Richtung – aber kein eindeutiges Ziel.

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Ernst Demmel

Gründer und Geschäftsführer von cucocu.com.

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